R.I.P. Forever: George Kuchar (1942–2011)

Sonntag, 27. Mai 2012 22.00h, Festivalkino Cinema Z3


George Kuchar war eine der exzentrischsten Kultfiguren des amerikanischen Undergroundfilms. Er inspirierte mit seinen zahlreichen skurrilen, campy und derben Low-Budget-Filmen Kultregisseure wie John Waters und David Lynch und entfachte die Do-it-yourself-Filmästhetik, die inzwischen im Indie-Film und auf YouTube allgegenwärtig sind. George Kuchar ist wie kein anderer dafür legendär, aus beinahe nichts – nur mit seinen Freunden und seiner Genialität – unvergessliche Filme gemacht zu haben, die einen unweigerlich zum Lachen und Weinen mitreissen.

186 Hold Me While I’m Naked

George Kuchar, US 1966, 16mm, 15:00 min

Ein sehr direkter und subtiler, sehr trauriger und lustiger Blick auf das Gefühl von sexueller Frustration und Einsamkeit. Ein Meilenstein in der Geschichte des Camp Films.

187 Eclipse of the Sun Virgin

George Kuchar, US 1967, 16mm, 15:00 min

Eine filmische Collage über die alltäglichen Belastungen eines jungen Uniabgängers, der im Konflikt mit seiner katholischen Erziehung steht.

188 Storm Surge

George Kuchar, US 2004, Video, 15:00 min

Das unverschämt nüchterne Videobild und der nackte Videotrick machen diese Ästhetik einzigartig, nahe an der Grenze zum schlechten Geschmack. Aber eben nur nahe, denn dies ist bei Videodozent Kuchar Konzept und bewusste Handhabe. Immer wieder, so auch hier, lässt er uns ein wenig Einblick in seinen Alltag gewähren.

189 Vault of Vapors

George Kuchar, US 2009, Video, 10:00 min

«Vault of Vapor» aus Kuchars autobiographischen «Weather Diary Series» operiert mit herrlich billigen und kitschigen Montagetricks, aus dem Hollywoodkino entlehnten Elementen wie hochdramatischer Musik und überraschenden Schnitten und seiner unnachahmlichen, fast schon gelangweilt wirkenden Erzählart.

190 HotSpell

George Kuchar, US 2011, Video, 26:00 min

Lustig, smart und derb. Es geht um filmische Repräsentation, Camp, Biografie und das Wetter. Auch der letzte Film aus Kuchars autobiografischen «Weather Diary Series» schwenkt zwischen schwülstiger Fantasie und schludriger Realität.