VIDEOEX

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Experimental Film & Video Festival Zürich

Experimental Film and Video Festival Zürich
 

Architektur im Experimentalfilm

Do 30.05. 20:15h Cinema Z3

Film erschafft Raum mit Licht. Der intensive Zusammenhang zwischen Raum und Film faszinierte Filmemachende von Anfang an; sie versuchten in ihren Arbeiten architektonische Strukturen (von Robert Maillart, John Lautner, Oscar Niemeyer, Le Corbusier) einzufangen und zu erfassen. Ein Programm zur Beziehung zwischen Kamera und Architektur im architektonischen, filmischen und digitalen Raum.


215. E.D.L

Elie Alexandre Habib aka siska, LIB 2011, BluRay, 21:00 min

Ein Videoporträt von Beiruts Elektrizitätsgebäude und die Hommage an ein modernistisches Projekt, das gekoppelt war mit dem Entstehen von Libanon als «modernem» Staat. Gefilmt in Super 8 und begleitet von dumpfen Geräuschen, die an experimentellen Elektro-Sound aus den 1950/60ern erinnert.


216. Vacancy

Matthias Müller, DE 1998, 16mm, 13:00 min

Die Modellstadt Brasilia, die «Stadt der Hoffnung» und «letzte Utopie des 20. Jahrhunderts» (Umberto Eco) ist heute ein Fall für die Denkmalpflege. Sie ist so alt wie der Filmemacher, der Segmente aus Amateurfilmen aus den 1960ern in seinen 1998 entstandenen filmischen Reisebericht schneidet. Die utopische Stadt ist – von ihren Bewohner_innen verlassen – zum Museum geworden, belebt einzig vom Museumspersonal.


217. Insert F.P. Boué

Maillart vom Boden aus (Maillart From The Ground), S-8, 15:00 min

Ein Wanderer gibt seinen gefilmten Einblick in die schwebenden Kunstbauten des Ingenieurs und Architekten Robert Maillart in Bern, Zürich, Graubünden und im Tessin. Insgesamt stehen sieben Brücken und eine Betondecke im Fokus. Jedes dieser Objekte ist eine Einheit für sich, ein eigentliches Monument, und gleichzeitig ein Verbindungsträger in einem Netzwerk - ein Vektor. Alle Entscheidungen zum Filmschnitt (auch die Verteilung der schwarzen Stellen) wurden vor Ort während des Filmens getroffen, meistens bei der ersten Begegnung mit den Bauwerken. Maillarts Bauten nehmen in der Architekturgeschichte einen zentralen Platz ein und inspirieren Architektinnen und Historiker weltweit. Trotzdem sind einige Objekte vernachlässigt oder gar gefährdet. Aus diesem Grund wollte ich sie ins Bewusstsein zurückbringen. (F.P. Boué)


218. Domino

Lotte Schreiber, AT 2005, Beta SP, 12:00 min

Domino bezeichnet ein Konstruktionssystem aus Stahlbeton das der Architekt Le Corbusier 1914 entwickelt hatte. Es revolutionierte die Architektur der Moderne, da die Wände von ihrer tragenden Funktion befreit wurden und sich vollkommen neue Gestaltungsmöglichkeiten auftaten. Lotte Schreiber begab sich auf eine Reise durch das winterliche Griechenland. In kargen Berg- und Küstenlandschaften tastet sie unvollendete, als Wohnhäuser oder Hotelanlagen konzipierte Raumfragmente, die sich als geometrische Fremdkörper in die mediterrane Umgebung einschreiben, systematisch mit Super8-Film ab. Ihre Autofahrt rund um den Peloponnes und auf der Insel Kreta dokumentierte sie mit einer Digitalvideokamera.


219. John Lautner. The Desert Hot Spring Motel

Sasha Pirker, AT/USA 2007, Betacam SP PAL, 10:00 min

Wie die zur Stimme gehörende Person erschließt sich auch das Gebäude, an dem die Kamera hängen bleibt, erst nach und nach. Es ist das Desert Hot Springs Motel (1947) des Architekten John Lautner (1911-1994), 150 km östlich von Los Angeles. Die raue Stimme erzählt das Leben des Schriftstellers Steve Lowe, der das Wüstenmotel 2000 gekauft, renoviert und den jahrzehntelang unterbrochenen Gästebetrieb wieder aufgenommen hat. Erst allmählich erschliesst sich der Sinn der parallel laufenden Ton- und Bildspur. Gebäude und Hausherr nähern sich immer mehr einander an, als hätten die beiden aufeinander gewartet.


         
                        until

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