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210. Fantasmagorie

Eine Hand malt eine kleine Figur und sobald diese fertig gemalt ist, beginnt sie sich zu bewegen. Nun verwandelt sie sich fortlaufend, ist mal dick, mal dünn, mal ein Mann, mal eine Frau und plötzlich ein Elefant. Ein fantasievoller Ablauf von unerwarteten Verwandlungen vollzieht sich in raschem Tempo. Weitere Figuren kommen ins Spiel; eine Frau mit grossem Hut, ein eleganter Herr mit Zylinder, ein Soldat, ein kleiner Zauberer. Die Figuren interagieren miteinander, stupsen sich an, geben sich die Hand oder fressen sich gegenseitig auf.

Aus 700 handgezeichneten Bildern besteht der nicht einmal 2-minütige Animationsfilm des Franzosen Emile Cohl, der als erster direkt auf den Filmstreifen gezeichneten Trickfilm gilt.

211. Dot's

Wie ein frühes Computer Game erscheint uns ein Feuerwerk aus grünen und blauen Farbklecksen auf rotem Hintergrund. Ähnlich wie bei einer chemischen Reaktion reagieren die Kleckse aufeinander, schiessen wie Kugelfeuer über die Bildfläche und wenn sie aufeinander treffen, explodieren sie und vermehren sich. Was im Aufbau noch an ein Sommergewitter erinnert, mutet wenig später fast wie eine Tanzperformance von Punkten an, die immer irgendwo auf der Bildfläche weiterläuft.

McLaren, der für seine Experimental- und Kurzfilme zahlreiche Awards erhielt, setzt sich mit „Dots“ über die scheinbare Notwendigkeit hinweg, Figuren abzubilden und konzentriert sich ganz auf die Darstellung von Bewegung.

212. Marvelous Keen Loony Bin

Das Brot versucht zu schlafen, während der Becker ohne Erbarmen die kitzligen Küchlein in den Ofen schiebt, die aufgeregt lachen während sie auf heisser Stufe gebacken werden. Draussen auf der Strasse bewegen sich Figuren mit Handicaps. Ihnen allen fehlt ein Körperteil, so dass gewisse auf den Händen gehen müssen und andere, die keine Hände haben, ihre Taschen mit dem Mund tragen. Viele unerfüllte Wünsche kann man den armen Figuren in diesem Film ablesen. Die traurige Stimmung wird betont durch die melancholische Strassenmusik im Hintergrund.

Lizzi Akana hat diesen gezeichneten Animationsfilm während ihres Filmstudiums im Rahmen einer grösseren Arbeit geschaffen und hatte damit unerwartet grossen Erfolg.

213. Fresh Guacamole

Golfbälle, Pappetomaten und Glühbirnen werden mit einem scharfen Messer geschickt und reibungslos kleingehackt und in Form von kleinen Würfeln oder Häuschen appetitlich zu einer frischen Guacamole gemischt. Dazu gibt’s knackige Kasino-Spielchips.

PES ist bekannt für seine künstlich zubereiteten, dennoch köstlichen aussehenden Menus. Letztes Jahr hatten wir ihn mit „Western Spaghetti“ bereits im Programm. „Guacamole“ ist sein neustes filmisches Festmahl.

214. The Deep

Aus elastischen Zangen entstehende Quallen schweben über einem Meeresgrund mit Korallen und Seegras aus rostigen Stahlketten und Zahnrädern. Unterschiedlichste Fantasiefische aus Schraubenschlüsseln, Eisennetzen, Messern und Scheren schwimmen in einer wundersamen Unterwasserwelt.

Ein weiteres Kunststück des amerikanischen Künstlers, bei dem zwar dieses Mal kein Essen zubereitet wird, hinter dem man aber sofort PES einzigartigen Stil erkennt.

215. 1Km Zürich Hardbrücke

Wer den Verkehr so wahrnehmen kann wie Luv Gut hat Glück! Verkehr ist nämlich so etwas Spannendes, besonders bei Nacht! Autos von links tönen nicht gleich wie Autos von rechts und ein vorbei sausendes Tram klingt völlig anders als über den Zebrastreifen tappende, eilige Passanten. Alles ist fliessend, der Rhythmus wird nie unterbrochen - selbst wenn kein Vehikel zu sehen ist, so pocht der dumpfe Bass im Hintergrund weiter und wartet gespannt, bis sich auf der Strasse wieder etwas regt!

Mit viel Humor und Feingefühl widerspiegelt Luc Gut in seinem Film "1Km Zürich Hardbrücke" den Rhythmus der Stadt Zürich bei Nacht.

216. Mound

217. Fadenspiele I

In diesem Film geht es um Verwandlung! Aus bunter Farbe, Fäden, Steinen und verschiedenen Elementen der Natur entstehen Bilder, die ständig ihre Form verändern. Wir sehen wie eins aus dem anderen entsteht und wie sich ständig Neues bildet.

Ute Aurands Filme, die oft in Zusammenarbeit mit anderen Filmkünstlerinnen entstanden, sind kleine, stark visuelle Filmgedichte. Filmgedichte, die wie lyrische Poesie zur Musik werden; Augenmusik, die oft ganz auf den akustischen Ton verzichtet, da das Bild den Ton nicht benötigt, sondern ganz für sich stehen kann.

218. Big Bang Big Boom

Was mit einem Gewaltigen Farbenfeuerwerk auf zwei zusammenlaufenden hohen Mauern beginnt, nimmt noch ganz andere Dimensionen des Staunens an! Zehn Minuten aus Sandmalerei, Flüssigkeit, rollenden Gegenständen und vor allem Graffitis animierte Stop Motion im Grossformat! Die Graffitis bewegen sich nicht nur den Wänden entlang, sondern krabbeln in Form von gigantischen Krabben über den Boden, durch Türen und Rohre. Riesige Fische schwinden zu kleinen Fischchen und verschwinden in Flaschen, um gleich darauf in Form von Schildkröten durch den nassen Sand zu kriechen.

Blu ist ein ausserordentlicher Künstler, der seine Identität hinter seinen grossartigen, vielseitigen Kunstwerken geheim hält.

219. Birds

Sie wussten nicht, dass Hunde fliegen können?? Aber und wie! Und sie scheinen auch grossen Spass dabei zu haben, wenn ihnen die langen Ohren um den Kopf schlagen und die Haare in alle Richtungen stehen.

Pleix ist eine französische Künstlergruppe, die vorwiegend digital arbeitet und oft mit Musik. "Birds" war ein Auftrag für ein Musikvideo für den französischen Musiker "Vitalic".