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 PROGRAMME |
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02 Underdogs The Shit and the Fan
Kuratiert von Vassily Bourikas
Freitag, 1. Juni 2012 22.45h, Festivalzentrum Kunstraum Walcheturm
Griechenland im 21. Jahrhundert: Um es mit einer angelsächsischen Metapher zu umschreiben: The shit hits the fan, und zwar im Politischen wie im Wirtschaftlichen. Die Independent-Filme und experimentellen Low-Budget-Produktionen des vorliegenden Programms sollen aber nicht zwangsläufig als Statement zur aktuellen Krise verstanden werden. Vielmehr sind sie ein Statement ihrer selbst. Sie haben weder etwas zu tun mit dem alten griechischen Kino noch mit dem, was New Greek Cinema genannt wird. Sie entstanden aus der Idee eines anderen Kinos.
174 Keep on Walking Greece
Anonymous Non Alcoholics, GR 2011, Video, 02:00 min
Die aktuelle TV-Werbung einer Whiskey-Marke benutzt als Found Footage Readymade die Bilder von Massen von «coolen» jungen Menschen, die ziellos durch Athen wandern zum Sound von «You/ll Never Walk Alone». Wenn eine gesellschaftliche Krise als Vorwand dient eine überästhetisierte Werbekampagne aufzuziehen, dann ja, dann haben wir ein Problem.
175 Daphne (No Water in Your Eyes)
Danaé Papaioannou, GR/FR 2011, Video, 05:00 min
Eine britische Reporterin versucht unter Schwierigkeiten von den Ausschreitungen in Athen zu berichten. Eine junge Griechin steht auf aus ihrem Bett in einer ruhigen Pariser Nachbarschaft. Die in Paris lebende Filmemacherin Danaé Papaioannou drehte ihr Protestvideo für die Ausgabe des KLAP-magazine #0 «Back to Origins».
176 Circling the Square
Alexandros Kontos, GR 2011, Super8, 04:00 min
Syntagma-Platz in Athen: Tausende protestieren gegen das beschlossene Sparprogramm für Griechenland. Der Unterdrückungsapparat der Staatsmaschinerie wird in Stellung gebracht, um die entschlossenen Massen auseinander zu treiben. Etwas das nicht geschah ... zumindest nicht an diesem Tag: «Unter dem Pflaster liegt der Strand». Alexandros Kontos ist Ingenieur und Amateurfilmer aus Athen.
177 +54
Daphné Hérétakis, GR 2012, Video, 05:00 min
Das vorliegende Video ist die Nr. 54 von einhundert Kurzdokumentationen zu deren Herstellung das Kunstkollektiv «100 jours» im Zeitraum vor dem zweiten Durchgang der französischen Präsidentschaftswahlen aufgerufen hatte. +54 wurde in Athen Ende Februar 2012 gedreht. Daphné Hérétakis lebt und arbeitet in Paris, filmt aber überwiegend in Athen.
178 Disobedience
Alexandros Kontos, GR 2011, 16mm, 06:00 min
Am 23. Februar 2011 gehen Tausende von Demonstrierenden in Athen auf die Strasse. Die Polizei treibt die Menge auseinander und versucht sie von der Strasse zu jagen. Wohin ziehen sich die Leute jetzt zurück? Welche Gedanken entstehen an einem Tag wie diesen? Könnte dies trotz allem neue Möglichkeiten eröffnen?
179 Untitled
Nikolas Strouggof, GR 2011, Super8, 04:00 min
Der Film wurde während eines Nachmittags gedreht mit einer einzigen Super8-Rolle. Der Filmemacher nutzte ausschliesslich Kameraschnitt und Hand-Entwicklung um ein kleines filmisches Statement zu den Mauern von Athen abzugeben. Der fertige Film wurde auf die selben Mauern projiziert, die seine Motive darstellen. Der Athener Nikolas Strouggof war gerade einmal 15 Jahre alt und Oberstufenschüler, als er diesen Film drehte.
180 XXXIII
Theofanis De Lezioso, GR 2011, 16mm, 08:00 min
Die Protagonistin des Films ist eine kleine weisse Katze auf einem Motorrad. Sie wird genötigt ihre Organe in einem gesundheitlichen Topzustand zu halten, damit diese von ihrer Familie zum richtigen Zeitpunkt mit maximalem Gewinn verkauft werden können. Jeder in dieser Misere würde guten Rat benötigen. Theofanis de Lezioso lebt und mixt Chemikalien im Süden Balkans.
181 I hope that this won't take long because I am very busy today and h.....
Maria Theodoraki, GR/ UK 2011, Video, 05:00
Titel:I hope that this won't take long because I am very busy today and have very little time to spare. I am only doing this because you gave me raki, honey and olive oil.
Die Kurzversion einer Videoarbeit über den mühsamen Versuch des britischen Film- und Videokünstlers John Smith, den Titel des vorliegenden Videos in perfektem Griechisch auszusprechen. Reflektiert der Film damit augenzwinkernd die Beziehung zwischen Griechenland und der Europäischen Union? Maria Theodoraki wurde 1977 in Athen geboren und lebt mittlerweile im Vereinigten Königreich.
182 Diving Film
Natasa Efstathiadi, GR 2011, 16mm, 04:00 min
«Es gibt da einen emotionalen Niedergang, einen Fall, der mit dem ökonomischen Niedergang, dem ökonomischen Fall einhergeht. Ein Sprung ins Meer ist auch ein Fall. Aber ein sicherer, ein lustiger, ein schöner. Und er kann immer wiederholt werden.» sagt Natasa Efstathiadi, die als Künstlerin in Griechenland lebt. Ihr Film entstand während eines sechstägigen Workshops zur griechischen Krise. Mit ihrer Kamerafahrt, dem Kameraschnitt und wunderschönen Bildern gelingt ihr in «Diving Film» sowohl feine Ironie als auch Melancholie und die befreiende Einsicht, dass in jedem Fall auch Hoffnung steckt.
183 After the End of the Night
Michel Balague, GR/DE 2011, 16mm, 03:00 min
Nach destruktivem Chaos erscheint die Nacht endlos. Doch langsam wird alles wieder in Licht getaucht. Diese Hoffnung findet ihren Höhepunkt, wenn 16mm-Radikale der Sonne einzelne Individuen vor dem ältesten Parlament der Welt beleuchten. Michel Balagué ist Filmemacher, lab-Mitglied und lebt in Berlin.
184 Austerity Measures
Guillaume Cailleau & Ben Russel, GR/US/DE 2011, 16mm, 08:00 min
Ein Farbe trennendes Filmporträt des Bezirks Exarchia in Athen: An einem Ort, wo Fäuste genauso in die Höhe ragen wie die Säulen des Parthenon-Tempels, tastet der Film Oberflächen ab, graffitibesprühte Marmorstrassen und plakatierte Wände. Guillaume Cailleau und Ben Russel besuchten Athen im September 2011 um neben der Produktion ihres eigenen Films mit dem Workshop «Hand Over Cinema» Infos und Tipps an Mitglieder der lokalen lab-Gruppe weiterzugeben, damit diese dann andere FilmerInnen unterrichten können.
185 Fermata 2
Yiorgos Koureleas, GR 2011, Super8, 04:00 min
Eine Reise aufs Land, eine Rückkehr zu den Wurzeln. Der Blick wird hoffnungsvoll gefangen genommen von etwas, das niemand von uns gerne verlieren würde. Der kamerageschnittene und selbst entwickelte Film war der erste Kontakt von Yiorgos Koureleas mit Zelluloid. Der Filmemacher Yiorgos Koureleas, 1985 geboren, lebt und arbeitet in Athen.
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