Croatia Animation
Fr 31.05. 20:15h Cinema Z3
Kroatien ist in der Welt des Animationsfilms keine Unbekannte und blickt zurück auf eine über sechzigjährige Geschichte der Suche nach neuen visuellen und konzeptuellen Ausdrucksformen. Kreativer Pool war Zagreb mit seiner langjährigen Tradition in Illustration, Comic und Grafikdesign.
Kuratiert von Duscha Kistler, Expertin für Animationsfilm und ehemalige künstlerische Leiterin von Fantoche. Internationales Festival für Animationsfilm.
- 124. Why Elephants, Marko Mestrovic, HR 2012
- 126. Pain So Light That Appears As Tickle, Dalibor Barić, HR 2010
- 127. In/Dividu, Nicole Hewitt, HR 1999
- 128. Leviathan, Simon Bogojević Narath, HR 2006
- 129. Soba (The Room), Ivana Jurić, HR 2011
- 130. Daniil Ivanovič, You Are Free, Petra Zlonoga, HR 2012
- 131. Kolač (The Cake), Daniel Šuljić, HR 1997
- 132. Don Kihot (Don Quijote), Vlado Kristl, YU 1961
- 133. I Already Know What I Hear, Darko Masnec, HR 2012
124. Why Elephants
Es ist die Frage, die sein Leben bestimmt: «Warum zeichnest Du eigentlich immer Elefanten?» Der Versuch einer Antwort führt in ein Labyrinth von Assoziationen und virtuos in den Windungen des Unterbewusstseins.
126. Pain So Light That Appears As Tickle
Schmerz wird in Zeitlupe bis zur Reizschwelle verlangsamt und als tägliches Betäubungsmittel verkauft. Wir stöbern durch Gebrauchsanweisungen und konfektionierte Kataloge des Horrors, wir bestellen attraktive Ideenbilder und wir wünschen uns, unsere Körper zu verlassen und zur Abwechslung genauso zu sein wie diese Bilder.
127. In/Dividu
Wie von Zauberhand und zu hundert Prozent analog zerlegen sich Objekte aus den Studios von Zagreb Film in ihre Einzelteile. Körperteile werden demontiert und ummontiert. In/Dividu ist eine experimentelle Studie über Dekonstruktion, Zersetzung, Auflösung und Verlagerung des Lebendigen und des Leblosen. Der Filmtitel bezieht sich auf die Etymologie des Wortes Individuum – etwas das nicht geteilt werden kann.
128. Leviathan
Eine apokalyptische Ruinenlandschaft wird von einer Masse gleichgeschalteter Kreaturen bevölkert. Sie sind sinnentleert und identitätslos. Bogojević Naraths extravagantes Spektakel ist inspiriert durch das Buch The Leviathan aus dem 17. Jahrhundert, in welchem sich Thomas Hobbes mit dem Menschen, seinem Naturzustand und der Funktion des Staates auseinandersetzt.
129. Soba (The Room)
Ein Hotelzimmer. Eine Frau. Das Warten auf den Liebhaber. Die Vorfreude. Sein Eintreffen. Der Sex. Doch ihr Ritual der Erwartung, dieser freudig schwebende Zustand, und das Sich-Öffnen in der Lust enden für die Liebende in einer enttäuschenden Leere: Kaum befriedigt, zieht sich der Mann zurück und verschwindet. Eine verspielte und sinnliche Puppenanimation.
130. Daniil Ivanovič, You Are Free
Dear Daniil, love has no name, is that not so? I enjoyed every minute we spent apart, but engagements are off. See you later, Petra. – Eine charmante Hommage an den russischen Schriftsteller Daniil Charms.
131. Kolač (The Cake)
Feste feiern macht Spass. Kuchen essen ebenfalls. Aber Achtung, das Schneiden von exakt gleich grossen Kuchenstücken will gelernt sein ... In Öl auf Glas zeichnet Daniel Šuljić eine bitterböse Satire auf unsere Gesellschaft und schafft damit das wohl schönste animierte Gemetzel überhaupt.
132. Don Kihot (Don Quijote)
Mit wahnwitzigen Montagen, eigenwilligen Kompositionen, bizarrer Dramaturgie, Humor und Frechheit richtet Vlado Kristl seine Lanzen gegen die Windmühlen des kommerziellen Kinos. Der Maler, Lyriker und Filmemacher hat mit Don Kihot einen der radikalsten Filme der sogenannten Zagreber Schule des Animationsfilmes geschaffen.
133. I Already Know What I Hear
Eine faszinierend minimalistische Arbeit: Es scheint, als ob der Film sich selbst gezeichnet hat. Reduziert auf schwarze Linien und prägnanten Sound thematisiert
I already know what I hear das Fehlen an Kommunikation. Ein Fehlen, das kein schwarzes Loch ist, sondern ein Raum, der sich füllt. Gleichsam wie unausgesprochene Dinge trotzdem spürbar sind.